Stehbolzen im Kettenblatträger überdreht

    Hallo zusammen,


    vor einigen Tagen habe ich nach dem Kettenblattwechsel die fünf 12er Muttern mit zunächst 100 Newtonmeter festziehen wollen. Dabei drehten mir zwei Stehbolzen durch. Anschließend konnte ich beide Stehbolzen samt den Muttern aus dem Alu-Kettenrad/blatträger wieder lösen. Nun habe ich aber zwei überdrehte Innengewinde in dem Kettenradträger.


    Ist nun ein neues Alukettenradträgergehäuse erforderlich (bei Honda 310,-- Euro), oder kann ich ein neues Gewinde schneiden und anschließend zwei Gewindebuchsen (12mm) einsetzen?

    Ich habe mich schon gewundert, dass bereits bei 100 Newtonmeter zwei Stehbolzen durchdrehten, obwohl 108 Newtonmeter zum Anziehen des Kettenblattes vorgesehen sind.


    Gruß

    Andreas

    100 Nm auf eine M12? =O

    das bekommt normalerweise höchstens meine Achsmutter und die hat minimum M22

    Bei meiner SP bekommen die Kettenradmuttern 64 Nm


    Zum Thema;

    ja geht mit entweder Helicoil oder alternativer Gewindebuchse zu reparieren.

    Nur nicht einfach aufbohren auf M14 oder so,

    da musst den passenden Bohrer und Gewindeschneider von dem Reparaturkit verwenden.

    Walle,
    "machen ist wie wollen
    ...nur krasser"

    @ Higgens,

    der Wert von 108 Nm steht auch bei Dir auf der Seite, kann das echt sein?

    Das ist doch ein Stahlbolzen mit M12 in Alu, das muss doch irgendwann nachgeben mit 108 Nm

    Walle,
    "machen ist wie wollen
    ...nur krasser"

    Zitat von Andreas774

    108 Newtonmeter stehen auch in der Reparaturanleitung. Das Werkstatthandbuch habe ich nicht.

    sorry, aber bevor ich einer Reparaturanleitung oder auch WHB folge, schaltet sich mein Mechanikerverstand ein der sagt

    "niemals auf ein 12'er Stehbolzen der in Alu steckt, 100 Nm draufgeben oder sogar 108".

    Und erst recht nicht bei nem 30 Jahre altem Alu-Kettenradträger

    Walle,
    "machen ist wie wollen
    ...nur krasser"

    Guten Morgen zusammen,


    war gerade in der Garage und habe mir einen alten Kettenblattträger vorgenommen. Beim Anziehen der Bundmuttern hatte ich ein sehr gutes Gefühl zwischen 70 und 80 Newtonmeter. Bei 90 Newtonmeter drehten sich entweder die Bundmuttern auf dem Stehbolzen durch, oder das Außengewinde der Stehbolzen wurde überdreht. Die Stehbolzen selber bewegten sich aber nicht, wie in den von mir oben beschriebenen Fall. Schon bei 100 Newtonmetern war nichts mehr zu retten. Die äußeren Schraubgewinde der Stehbolzen oder die Bundmuttern waren hinüber.


    Zusatz: Den Kettenblattträger konnte ich als Versuchsobjekt benutzen, da ich ihn vor drei Tagen aus dem Internet bestellt hatte. Musste aber feststellen, dass das Radiallager defekt ist. Die Gewinde der Stehbolzen waren auch schon nicht mehr die Besten. Trotzdem ein interessanter Versuch, der mich zweifeln lässt, ob der angegebene Wert von 108 Newtonmeter (Stahl in Alu !!) der Richtige ist.

    Es wäre nicht das erste mal, wenn in einer Publikation falsche Werte übernommen wurden -basierend auf einer Erstpublikation. :11:

    Ich habe es bei einem Wechsel so gemacht wie Walle, gefühsmäßig etwa 60Nm.

    -------------------------------------------
    Jahre runzeln die Haut, den Enthusiasmus aufgeben runzelt die Seele.

    Albert Schweitzer

    Die Kettenradschrauben zieht man in der Regel mit Gefühl und ner normalen Knarre an. Da ist man weit weg von 108Nm, die absolut absurd sind.

    Honda VTR1000SP1/2

    Ducati 996 1999

    Ducati "1096" 2019

    Honda CR250R 2000

    Honda CRF450R 2023

    Pannonia 250 1958

    Maico MC 250 1982

    Moto Guzzi V7-700 1971

    Der Wert ist sehr offensichtlich fehlerhaft.

    Wäre nicht das erste Mal, dass in Büchern was falsches drin steht. Siehe Bibel, Koran und Konsorten.

    Auch in originalen Wartungsbüchern sind Fehler enthalten. Z.b. bei der RD500 war 1984 ein falscher Schwimmerstand angegeben, der im Jahr drauf korrigiert wurde.


    Klar würde einem die Schraubererfahrung sagen, dass das irgendwie hoch erscheint. Und Dr Google spuckt da ganz schnell deutlich kleinere Werte aus.

    Wenn man die aber nicht mitbringt, dann muss man im Zweifelsfall der Publikation vertrauen. Ist nix schlimmes dabei. In Normalfall sogar die beste Lösung; hier bist Du halt mal reingefallen.


    Schreib es als Lehrgeld ab und besorge dir einen gebrauchten Kettenradträger. Die gibt's billig wie Sand am Meer.

    Zitat von MK_WF

    Der Wert ist sehr offensichtlich fehlerhaft.

    Wäre nicht das erste Mal, dass in Büchern was falsches drin steht. Siehe Bibel, Koran und Konsorten.

    Auch in originalen Wartungsbüchern sind Fehler enthalten. Z.b. bei der RD500 war 1984 ein falscher Schwimmerstand angegeben, der im Jahr drauf korrigiert wurde.

    Hab mal im Handbuch SP1+SP2 nachgeguckt: Kettenradschrauben mit 64 nm anziehen. Das dürfte schon eher passen.

    Im originalen F Handbuch stehen 108 nm.

    Ich habe das Honda-WHB und da werden die Kettenradmuttern mit 108 Nm angegeben.Die Hinterachsmutter nur mit 93...

    Gefühlt würd ich auch sagen, dass die 108 recht hoch sind.

    Ja, ich spiele Paintball und Ja ich fahre auch Motorrad und Ja mein Auto ist ein Diesel - UND ?

    Ich habe im Fahrerhandbuch der F keine Angabe für das Drehmoment der Kettenradschrauben gefunden nur in der Rep.Anl.

    Wo soll das stehen ? :29:


    Gruß Tom :20:

    Ein Leben ohne Firestorm ist möglich aber sinnlos !!!

    Im F Handbuch sind einige Drehm. angegeben Achsmuttern , Gabelfaust , Bremssättel etc. aber zum Kettradtr. habe ich nix gefunden . :29:


    Gruß Tom :20:

    Ein Leben ohne Firestorm ist möglich aber sinnlos !!!

    Zitat von tomas

    Im F Handbuch sind einige Drehm. angegeben Achsmuttern , Gabelfaust , Bremssättel etc. aber zum Kettradtr. habe ich nix gefunden . :29:


    Gruß Tom :20:

    Ich glaub Bessy meinte im F "Reparartur"handbuch nicht im F ahrerhandbuch.

    Das mit den nicht zutreffenden Drehmomente haben auch wir oft in der AutoBranche. Wir gehen oft in Publikation und in die Händlerausbildung mit dem ersten Wert und merken dann, dass das weit daneben liegt.

    Nur lesen die Aktualisierungen die Händler eh nichtmehr und die Nachdrucker (Copy-Right-Verletzer) ändern ihre Auflage nichtmehr.:thumbdown:

    Ich raten Jedem der das nicht gelernt hat und auch nicht oft macht, eine Tabelle der Norm Anzugsmomente auszudrucken und in die Garage zu hängen. Am besten mit der Mitte der Festigkeitsklasse, der Festigkeit 8.8.

    Bei Stahl in Alu ist es eigentlich das Gleiche Drehmoment, wobei Alu mehr als die Norm Einschraubtiefe benötigt.

    Die Richtlinie bei Stahl in Stahl ist Tiefe min. Gewindedurchmesser und in Alu min 1,5 des Durchmessers.

    Walle,
    "machen ist wie wollen
    ...nur krasser"

    Zitat von Bessy

    Hab mal im Handbuch SP1+SP2 nachgeguckt: Kettenradschrauben mit 64 nm anziehen. Das dürfte schon eher passen.

    Im originalen F Handbuch stehen 108 nm.

    Das wollte ich auch zunächst nachschauen, Dankeschön, dass Du mir zuvorgekommen bist. :-)

    M12er Radbolzen oder Muttern bei Autofelgen werden auch in der Größenordnung von 110 und mehr angezogen. Da kann man sich schon mal irrleiten lassen. Dass das eine andere Materialpaarung ist schon klar.

    V G, Markus

    Einige Anzugsmomente sollte man ruhig mal hinterfragen. Für den Kettenradträger ist das viel zu hoch. Es sind ja auch selbstsichernde Muttern dort verbaut, handfest und gut ist‘s.


    Ebenso würde ich persönlich zum Beispiel niemals die M6 Schrauben im Motorgehäuse/Zylinderköpfen mit 12 Nm anziehen.


    Auch Wasser wird zum edlen Tropfen, mischt man es mit Malz und Hopfen